Leistungsdiagnostik

Laktat im Sport 
Sportwissenschaftler ermitteln durch das Messen des Laktatspiegels im Blut während der Aktivitäts- und Ruheperioden optimale Trainingsprogramme für Athleten. Uneffiziente Trainingsmaßnahmen und eine Verbesserung in Ausdauer, Fettkatabolismus und eine ausgewogenen Herzfrequenz werden so erreicht.

Funktion des Laktats im menschlichen Körper
Die grundlegende Energieversorgung unseres Organismus erfolgt über die Muskelzellen. Wenn der Körper in Ruhe oder in nur geringer Aktivität und nicht “gestresst” ist, erfolgt die  Energiebereitstellung hauptsächlich über den “aeroben” Stoffwechsel.  Das heißt, dass der über die Atmung aufgenommene Sauerstoff  für die bestehenden Anforderungen des Körpers ausreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird Laktat nur in geringen Mengen produziert und abgebaut. Diesen ausbalancierten Zustand nennt man auch “Ruhewert” (0,5 - 2,2 mmol/l).
Bei höheren Belastungen (zum Beispiel durch Sport) benötigt der Körper jedoch mehr Energie. Diese kann nicht mehr allein durch den normalen "aeroben" Stoffwechsel abgedeckt werden. Der Anteil des “anaeroben” Stoffwechsels nimmt zu.  Dabei setzt der Körper die in den Kohlehydratspeichern gespeicherte Energie frei. (“Glykolyse”). Je höher der anaerobe Anteil der Energiegewinnung, umso höher ist auch die Laktatproduktion.

Gesundes und effektives Training
Zielsetzung eines Trainings ist also die moderate Belastung des Sportlers, so dass sich aerober und anaerober Anteil im Stoffwechsel die Waage hält und das produzierte Laktat angemessen abgebaut werden kann.
Bei gesteigerter Belastung wird schließlich mehr Laktat produziert als abgebaut. Die Laktatwerte steigen deutlich an.  Das Verhältnis von körperlicher Aktivität und Laktatproduktion ist hierbei abhängig von der Fähigkeit des Sportlers, Sauerstoff effizient zur aeroben Energiegewinnung zu nutzen. Training kann dies positiv beeinflussen.
Mit Ausnahme von z. B. speziell dafür trainierten Sprintern sind hohe Laktatwerte jedoch allgemein als gesundheitsgefährdend zu bewerten. Kurz gesagt: Zu intensives Training wirkt sich nachteilig für den Sportler und seine Leistungsfähigkeit aus. Liegt Laktat in hohen Konzentrationen vor, bedeutet dies eine Übersäuerung der Muskelzellen. Das Immunsystem wird geschwächt, die Folge sind u.a. häufige Infektionen.
Die Erfassung von Laktatwerten erlaubt somit eine Beurteilung der physiologischen Verfassung bei körperlicher Beanspruchung.

Trainingserfolge steigern durch Laktatdiagnostik
Über die Laktatdiagnostik können die individuellen Belastungsstufen optimal ermittelt und kontrolliert werden. Ziel ist es beim Sportler den Bereich des “Schwellenwertes” festzustellen, wo Laktatproduktion und -abbau gerade noch ausgewogen sind (meist im Bereich um die 4,0 mmol/l).
Zur Bestimmung des Schwellenwertes wird ein Stufentest durchgeführt. Dabei wird die Belastung (zum Beispiel das Lauftempo) in festen Zeitabständen schrittweise erhöht und nach jeder Belastungsstufe der aktuelle Laktatwert gemessen. Verbindet man die einzelnen Messwerte in Abhängigkeit zum jeweiligen Belastungswert zu einer Kurve, spiegelt sich über deren Verlauf die individuelle Leistungsfähigkeit und das “Potential” des Sportlers wider. Wird der Stufentest nach
einigen Trainingswochen wiederholt, lassen sich evt. Verbesserungen der aeroben Kapazität (= flachere Laktatkurve) feststellen.

Lactate Scout+
Das Lactate SCOUT+ arbeitet nach dem enzymatischamperometrischen Verfahren, vergleichbar mit modernen Blutzucker Messgeräten. Dabei wertet das Gerät ein elektrisches Signal aus, das durch die Reaktion der Probebestandteile mit dem Reaktionsgemisch im Teststreifen erzeugt wird.